Samstag, 19. Oktober 2013

Berlin | Estrel Tower | 176m

Das Estrel Berlin, Europas größter Convention-, Entertainment- & Hotel-Komplex, expandiert weiter. Auf dem 33.000 Quadratmeter großen Gelände an der Sonnenallee 228 in Berlin-Neukölln, plant Estrel-Eigentümer und Bauherr Ekkehard Streletzki den Estrel Tower, einen 176 Meter hohen Turm mit 50 Stockwerken und rund 700 Hotelzimmern. Dieser wäre nach Fertigstellung Berlins höchstes nicht-technisches Gebäude. Für das Projekt hat das Hotel- und Kongresszentrum einen beschränkt offenen Ideenwettbewerb ausgelobt. Für Stadtplaner und Architekten beginnt nun eine 12-wöchige Bearbeitungszeit. Ziel ist es, Ideen und Anregungen zu finden, wie das geplante Gebäudeensemble den öffentlichen Raum für Anwohner, Beschäftigte und Besucher aufwerten kann. Angedacht sind unter anderem eine öffentlich nutzbare Freifläche sowie eine öffentliche Nutzung des Erdgeschosses und der obersten Etage des Towers.

Den Wettbewerb lobt das Estrel Berlin in Kooperation mit dem Bezirksamt Neukölln, dem Berliner Senat und der Architektenkammer Berlin aus. Durchgeführt wird er von dem Berliner Planungs- und Architekturbüro Herwarth + Holz. An dem Wettbewerb werden sechs ausgewählte Architektur- und Stadtplanungsbüros teilnehmen. Im Februar werden die Arbeiten von einer 12-köpfigen Jury ausgewählt und prämiert. Alle Wettbewerbsarbeiten werden anschließend 14 Tage lang im Estrel Berlin öffentlich ausgestellt. Das Estrel Berlin wird aus diesem Ideenwettbewerb einen schrittweise umsetzbaren Masterplan entwickeln, der die Bauentscheidungen der Zukunft erleichtert und am Ende zu einem modernen Hotel- und Büroturm sowie zu einem architektonischen "Landmark" in Berlin führt.

Zweiter Veranstaltungskomplex

Zudem hat das Unternehmen einen Bauantrag für eine zweite Kongress- und Veranstaltungshalle entlang der Ziegrastraße 15-19 gestellt. Das Projekt grenzt unmittelbar an das bestehende Kongress- und Veranstaltungszentrum an. Geplant sind zwei neue Veranstaltungsräume für insgesamt 4.200 Besucher. Die Gesamtnutzfläche des Neubaus soll knapp 8.500 Quadratmeter umfassen. Durch den zusätzlichen Eventbereich wäre es dann möglich, die Umbaupausen der bestehenden Kongress- und Veranstaltungshalle zu überbrücken und Events nahtlos anzubieten. Die zusätzlichen Flächen würden dem gestiegenen Platzbedarf von begleitenden Ausstellungen und Messen bei Kongressen künftig noch besser gerecht. Das geplante Investitionsvolumen für den neuen Veranstaltungskomplex liegt bei etwa 20 Millionen Euro. Baubeginn ist für Frühjahr 2014 angesetzt, der erste Bauabschnitt wird im Oktober 2014 und der zweite Bauabschnitt im Sommer 2015 fertiggestellt sein.

Update: 25.02.2014

Das Estrel Berlin, Europas größter Convention-, Entertainment- & Hotel-Komplex, soll mit dem Estrel Tower erweitert werden. Neben der geplanten Erweiterung der Hotelnutzung um ca. 814 Zimmer ist auch der Bau weiterer Ausstellungs- und Eventhallen südlich der Sonnenallee geplant.
 
Der Gewinnerentwurf wurde heute nach 12-wöchiger Bearbeitungszeit eines städtebaulichen und hochbaulichen Realisierungswettbewerbs vorgestellt. Nach dem von einer neunköpfigen Fachjury prämierten Vorschlag, unter Vorsitz von Prof. Zvonko Turkali, soll der Estrel Tower 175 Meter hoch und somit Berlins höchstes nicht-technisches Gebäude werden. Für Regula Lüscher, Berlins Senatsbaudirektorin und Fachjurymitglied, seien solche Ideen ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt. "Schon vor 20 Jahren hat Herr Streletzki besonderen Mut und großes Unternehmertum mit der Eröffnung des Estrel Hotels bewiesen. Dass er sich nun für einen Architekturwettbewerb entschieden hat, um an dieser Stelle im Übergang von der inneren zur äußeren Stadt ein weiteres Wahrzeichen für Berlin und das Unternehmen zu setzen, war richtig. Das Projekt schafft ein überzeugendes Ensemble mit dem Bestand und bildet sowohl einen schön proportionierten Vorplatz zur Sonnenallee als auch eine großzügige öffentliche Promenade zum Wasser. Es entsteht ein eleganter Turm, der ein Ensemble bildet, das an scharounsche Vorbilder in dieser Stadt erinnert."
 
Unsere Geschichte war stets von Wachstum geprägt. Ohne dieses wären die letzten 20 Jahre nicht so erfolgreich gewesen", sagt Ekkehard Streletzki, Eigentümer des Estrel Berlin. "Wer künftig vom Hauptstadtflughafen ins Zentrum fährt, wird unser Estrel als Tor zur Stadt erleben." So gebe die Weiterentwick­lung des Estrel auch der Stadt ein weiteres architektonisches "Landmark". Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, habe von Beginn an in Neukölln das Potenzial für einen solchen Veranstaltungskomplex gesehen. "Ekkehard Streletzki und das Estrel sind untrennbar mit Neukölln verbunden. Sie sind der Garant für die positiven Signale Neuköllns in die Welt. 300.000 Übernachtungen bisher und das topmodernste Kongresszentrum mit dem neuen Ausrufezeichen Berlins stehen dem Unternehmer Streletzki und Neukölln gut zu Gesicht. Lange hat er darum kämpfen müssen", erklärt Buschkowsky.
 
Der Beitrag erzeuge aus städtebaulicher Sicht eine unverwechselbare Torsituation im Umfeld der Sonnenallee sowie des Neuköllner Schifffahrtskanals. "Durch die Form und die Dimensionierung der vorgeschlagenen Baukörper entsteht im Zusammenwirken mit dem bestehenden Hotel Estrel ein gelungenes, harmonisches Gesamtensemble. Das Hochhaus ist ein besonders prägnantes Gebäude. Die Anlage ist ein Gebäudezusammenschluss der kurzen Wege, sowohl im Außenbereich als auch im Inneren. Positiv hervorzuheben ist auch die zum Wasser vorgesehene Aufenthaltsfläche, die eine Fortführung der bereits im Norden der Sonnenallee vorhandenen öffentliche Fußgänger- und Radwegeverbindung entlang des Kanals ermöglicht. Der Entwurf ist durch die Trennung von Hoteltower, Bürogebäude, Parkhaus sowie Fitness- und Restaurantgebäude gekennzeichnet. Sie sind durch ein verglastes, räumlich attraktives Atrium verbunden, das vielfältige Aufenthaltsqualitäten aufweist. Attraktiv ist auch die im geneigten Dachbereich des Hochhauses vorgesehene Skybar mit Außenterrasse. Als einziger Beitrag sieht der Entwurf die geplante Büronutzung in einem eigenen angrenzenden Gebäude vor. Hier ist natürlich ebenfalls eine Hotelnutzung vorstellbar. Das südlich angrenzende Ausstellungs- und Kongresszentrum ist flexibel bespielbar. Insgesamt erfüllt der Beitrag in besonders positiver Weise die aus Städtebau, Architektur und Freiraum formulierten, sehr komplexen Anforderungen. Den Verfassern ist es gelungen, einen besonderen, einprägsamen Ort zu schaffen, der Bezüge zu den Nachbargebäuden des Estrel Hotels herstellt, die besondere Lage an der Sonnenallee und am Schifffahrtskanal herausarbeitet und zugleich eine eigenständige, qualitätsvolle Architektur entwickelt." (Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung)
 
 Der zweite Preis ging an schneider + schumacher, Frankfurt am Main, der dritte Preis an Meixner, Schlüter, Wendt, Frankfurt am Main. Anerkennungen erhielten Kleihues + Kleihues, Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, Sauerbruch Hutton, Berlin sowie ingenhoven architects, Düsseldorf.
 
 Die Estrel Hotel-Betriebs-GmbH beabsichtigt im Zusammenwirken mit der K.M.C. Kommunikations- und Medien-Center GmbH als Betreiberin des Hotels Estrel die Realisierung einer umfangreichen Erweiterung. Auf dem ca. 3,2 ha großen Grundstück gegenüber des bestehenden Estrel Hotels südlich der Sonnenallee sollen ein Hochhaus mit Hotel-, Wohn- und Büronutzungen, Ausstellungs- und Eventhallen sowie ein Parkhaus entstehen. Im städtebaulichen Teil des Wettbewerbs war die Integration des Gebäudekomplexes in das Stadtgefüge sowie seine Einbindung in das nähere Umfeld und seine Vernetzung von be­sonderer Bedeutung. Gewünscht war u.a. eine attraktive Verbindung des bestehenden Hotelkomplexes mit der geplanten Erweiterung und die Anbindung des gesamten Hotelareals an das Ufer des Neuköllner Schifffahrtskanals. Im hochbaulichen Teil wurde ein städtebaulich, architektonisch und funktional anspruchsvolles Gebäudeensemble erwartet, das in seiner Höhenentwicklung und seiner Ausstrahlung dem Mikro- wie dem Makrostandort gerecht wird.
 

Bild: Estrel

Bild: Estrel

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