Nach Vorbild eines universitären Campus werden zwölf der vierzehn Gebäude weitläufig über die im ersten Bauabschnitt bebauten etwa 32 Hektar des Nordgrundstücks angeordnet. Die zwei- bzw. dreigeschossig geplanten Labor- und Werkstattgebäude sollen durch verglaste Brücken und transparente Verbindungsbauten miteinander gekoppelt werden. Offene Bauweise und kurze Wege sollen die Kommunikation und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Mittelpunkt des Campus wird eine großzügige Grünanlage mit Wasserflächen. Als Blickfang des neuen Forschungsstandortes ist ein rund 60 Meter hohes Zentralgebäude geplant. Für die Gebäude selbst erarbeiten Experten aktuell gemeinsam mit Bosch-Mitarbeitern ein zukunftsweisendes Büro- und Arbeitsplatzkonzept. Ziel ist es auch hier, optimale Bedingungen für die künftig etwa 1 200 Mitarbeiter zu schaffen.
Bei der Planung legt Bosch besonderen Wert auf eine umweltschonende Bauweise sowie energie- und ressourcensparende Materialien, Anlagen und Einrichtungen. Die vorgesehene Wärmerückgewinnung aus den Labor- und Werkstattgebäuden wird rund 50 Prozent des Wärmebedarfs des Standortes decken. Durch die Nutzung von in offenen Teichen und unter-irdischen Zisternen gesammelten Regenwassers für die Gebäudekühlung sowie durch den Betrieb einer eigenen Membran-Kläranlage sollen jährlich rund 30 000 Kubikmeter frisches Trinkwasser eingespart werden. Auf den begrünten Dachflächen sollen Photovoltaikanlagen von Bosch installiert werden. Auch für Heizung, Klimatisierung, Zugangskontrolle, Einbruchs- und Brandalarmanlagen wird das Unternehmen eigene Produkte und Systeme einsetzen.
Nach dem Bezug der ersten Gebäude im Frühjahr 2014 sollen im Herbst des gleichen Jahres dann die letzten Mitarbeiter der Forschung und Vorausentwicklung aus den bestehenden Standorten im Großraum Stuttgart nach Renningen umziehen. Bosch will die Auswirkungen des Bauvorhabens auf Flora und Fauna so gering wie möglich halten. Nicht vermeidbare Eingriffe werden minimiert und durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Das Unternehmen wendet dafür einen mittleren einstelligen Millionenbetrag auf. Zu diesen Ausgleichsmaßnahmen gehören unter anderem die Sanierung des Renninger Sees, die Renaturierung des Weissacher Strudelbaches und die Anlage von Streuobstwiesen. Für auf dem Nordgrundstück beheimatete, seltene Tierarten wurden bereits neue Habitate außerhalb des Geländes geschaffen. Über diese Ausgleichsmaßnahmen hinaus hat Bosch auf dem gesamten Grundstück und einem benachbarten Gemeindegrundstück die vom Übungsgelände der Bundeswehr stammenden Kampfmittel beseitigt und wird auch die Altlasten der Haus- und Gewerbemülldeponie entfernen.
Quelle: Bosch
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