Montag, 29. April 2013

Stuttgart | BOSCH (F&E Campus) | 60m

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich wurde im Juni 2012 offiziell den Startschuss für den Bau des neuen Zent­rums für Forschung und Vorausentwicklung von Bosch gegeben. Das Tech­nologie- und Dienstleistungsunternehmen schafft mit dem Forschungscampus in Renningen den neuen Knotenpunkt seiner weltweiten Aktivitä­ten in der Forschung und Vorausentwicklung. In den nächsten zwei Jahren entstehen auf dem rund 100 Hektar großen Grundstück 14 Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von fast 110 000 Quadratmetern. Die Baukosten für den Forschungscampus betragen rund 160 Millionen Euro. Das Unter­nehmen betrachtet die Ansiedlung als klares Bekenntnis zur Region Stutt­gart und zum Technologiestandort Baden-Württemberg. Im Frühjahr 2014 sollen die ersten von rund 1 200 Mitarbeitern in Renningen ihre Arbeit auf­nehmen. Dazu gehören das Erforschen neuer Materialien, Methoden und Technologien sowie das Entwickeln neuer Systeme und Komponenten so­wie Fertigungsprozesse. Bislang sind diese Aktivitäten und die zugehörigen Einheiten im Großraum Stuttgart auf die Standorte Gerlingen-Schillerhöhe, Schwieberdingen und Waiblingen verteilt.

Nach Vorbild eines universitä­ren Campus werden zwölf der vierzehn Gebäude weitläufig über die im ers­ten Bauabschnitt bebauten etwa 32 Hektar des Nordgrundstücks angeord­net. Die zwei- bzw. dreigeschossig geplanten Labor- und Werkstattgebäude sollen durch verglaste Brücken und transparente Verbindungsbauten mitei­nander gekoppelt werden. Offene Bauweise und kurze Wege sollen die Kommunikation und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern. Mittel­punkt des Campus wird eine großzügige Grünanlage mit Wasserflächen. Als Blickfang des neuen Forschungsstandortes ist ein rund 60 Meter hohes Zentralgebäude geplant. Für die Gebäude selbst erarbeiten Experten aktu­ell gemeinsam mit Bosch-Mitarbeitern ein zukunftsweisendes Büro- und Arbeitsplatzkonzept. Ziel ist es auch hier, optimale Bedingungen für die künftig etwa 1 200 Mitarbeiter zu schaffen.


Bei der Planung legt Bosch besonderen Wert auf eine umweltschonende Bauweise sowie energie- und ressourcensparende Materialien, Anlagen und Einrichtungen. Die vorgesehene Wärmerückgewinnung aus den Labor- und Werkstattgebäuden wird rund 50 Prozent des Wärmebedarfs des Standor­tes decken. Durch die Nutzung von in offenen Teichen und unter-irdischen Zisternen gesammelten Regenwassers für die Gebäudekühlung sowie durch den Betrieb einer eigenen Membran-Kläranlage sollen jährlich rund 30 000 Kubikmeter frisches Trinkwasser eingespart werden. Auf den be­grünten Dachflächen sollen Photovoltaikanlagen von Bosch installiert wer­den. Auch für Heizung, Klimatisierung, Zugangskontrolle, Einbruchs- und Brandalarmanlagen wird das Unternehmen eigene Produkte und Systeme einsetzen.

 Nach dem Bezug der ersten Gebäude im Frühjahr 2014 sollen im Herbst des gleichen Jahres dann die letzten Mitarbeiter der Forschung und Vorausentwicklung aus den bestehenden Standorten im Großraum Stuttgart nach Renningen umziehen. Bosch will die Auswirkungen des Bauvorhabens auf Flora und Fauna so ge­ring wie möglich halten. Nicht vermeidbare Eingriffe werden minimiert und durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Das Unternehmen wendet dafür einen mittleren einstelligen Millionenbetrag auf. Zu diesen Ausgleichsmaßnahmen gehören unter anderem die Sanierung des Rennin­ger Sees, die Renaturierung des Weissacher Strudelbaches und die Anlage von Streuobstwiesen. Für auf dem Nordgrundstück beheimatete, seltene Tierarten wurden bereits neue Habitate außerhalb des Geländes geschaf­fen. Über diese Ausgleichsmaßnahmen hinaus hat Bosch auf dem gesamten Grundstück und einem benachbarten Gemeindegrundstück die vom Übungsgelände der Bundeswehr stammenden Kampfmittel beseitigt und wird auch die Altlasten der Haus- und Gewerbemülldeponie entfernen.

Quelle: Bosch


Bild: Bosch

Bild: Bosch


Bild: Bosch


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