CA Immo hatte in Kooperation mit dem Land Berlin und dem Bezirk Mitte einen zweistufigen und anonymen Wettbewerb für die Realisierung eines Hochhauses am Berliner Nordhafen ausgelobt. Eine Besonderheit des Wettbewerbs war, das neben 10 gesetzten Architekturbüros weitere 10 über ein Bewerbungsverfahren ermittelt wurden. Von diesen 10 wurden wiederum 5 Büros durch ein Losverfahren gefunden. Insgesamt waren damit 20 internationale Architekturbüros eingeladen, zunächst eine städtebauliche Grundidee zu entwickeln, die dann in der zweiten Stufe in den eigentlichen Architekturwettbewerb mündete. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Johann Eisele (Darmstadt) sprach sich einstimmig für den Entwurf von Kleihues + Kleihues aus.
Die Jury überzeugten neben den nötigen funktionalen und gestalterischen Qualitäten des Entwurfs von Kleihues + Kleihues vor allem die Bezüge, die das geplante Solitärgebäude mit der Umgebung herstellt. In der Begründung der Jury heißt es dazu: „Als freie Form sitzt das Gebäude so auf dem Grundstück, dass es unterschiedliche Freiraumsituationen ausbildet: Vorplätze zur Heidestraße und zur Perleberger Straße, die als direkter Bezug zum Nordhafenbecken wirken und einen platzartigen Erschließungshof als Vorfahrt zur Westseite. Wie selbstverständlich ergibt sich eine Eingangssituation, die ideal am Schnittpunkt der beiden im Grundriss 3-flügeligen Gebäudeteile gelegen ist.“ Weiterhin überzeugt der Entwurf vor allem auch durch seine flexiblen Grundrisse, die alle heute gängigen Bürokonzepte von der Einzelverzimmerung bis zum Open Space in gleich effizienter Form zulassen. Hierzu trägt auch ein sehr hoher Fassadenanteil der denkbaren Arbeitsplätze bei, so dass alle Büroformen mit einem Mindestmaß an innen liegenden Bereichen auskommen.
Das geplante Gebäude wird über rund 34.000 m² Bruttogrundfläche (BGF) verfügen. Der Entwurf von Kleihues + Kleihues staffelt sich in drei dynamischen Schritten auf einen rd. 69 Meter hohen Endpunkt im Norden. Prägend für die Gestaltsprache des Entwurfs ist die geschwungene Klinkerfassade, die durch ihre Materialität einen abstrakten Bezug zu historischen Berliner Gewerbebauten herstellt ohne dabei an Modernität und Eigenständigkeit einzubüßen.
Das Baufeld befindet sich im Norden der Europacity und grenzt direkt an das Becken des Nordhafens. Das Hochhaus am Nordhafen soll neben einem repräsentativen Foyer mit Empfang auch über ein Konferenzzentrum mit mehreren Besprechungsräumen verfügen. Konzeptionell vorgesehen sind auch Coworkingflächen im Erdgeschoss, Fahrradabstellplätze und ein großer Fitnessbereich, der für alle Mitarbeiter der künftigen Mieter zugänglich sein soll. Die Fertigstellung des Gebäudes ist in Abhängigkeit zur Marktnachfrage in ca. 4,5 Jahren vorgesehen.
Bilder: CA Immo |
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